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Thursday, March 28th  
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Trainingstag mit Uwe Bein ein voller Erfolg
Gute Laune, lockere Stimmung
Juniorenfußball: Trainingstag mit Uwe Bein ein voller Erfolg

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WÖLF. Als voller Erfolg erwies sich das gestrige Jugendtraining des SV Wölf mit Weltmeister Uwe Bein. Gut 150 Interessierte bildeten einen prima Rahmen. Die 50 Jugendlichen, die unter prominenter Leitung fleißig trainierten, waren angetan. Anschließend wurde im Festzelt noch ordentlich gefeiert. Fotogalerie!
„Der Uwe Bein hat uns gezeigt, was wir alles falsch machen und wie wir es besser machen können. Das hat echt Spaß gemacht“, freute sich Johannes Most. Der elfjährige spielt für die C-Junioren der JSG Wölf/Eiterfeld/Leimbach, für die insgesamt 120 Jugendliche aktiv sind.
Die Wölfer hatten das Training mit Bein gewonnen, weil sich der Verein im Tippspiel der Fuldaer Zeitung „Die Liga der Experten“ durchgesetzt hatte. Allerdings schon in der Vorsaison – diesmal wurden die Wölfer Letzter.
Nachdem sich die Terminierung zunächst schwierig gestaltete, legten Bein und der Verein den Termin nun an den Start des traditionellen Pfingst-Sportfestes. Der Rahmen passte und einige Prominenz war gekommen. Neben dem Bürgermeister der Marktgemeinde Eiterfeld, Hermann-Josef Scheich, kamen auch der stellvertretende Fußballwart des Kreises Lauterbach/Hünfeld, Richard Zentgraf, sowie Kreis-Jugendwart Werner Scheffler. Auch die Ehrengäste Marco Fladung (Hünfelder SV) und Johannes Helmke (Landesliga-Meister Borussia Fulda) waren da.
Bein nahm sich viel Zeit für die Wölfer: Eine halbe Stunde vor Trainingsbeginn trank er gemütlich mit den Vereinsverantwortlichen noch einen Kaffee, später leitete er fast zwei Stunden die Trainingseinheiten. Und auch zur anschließenden Autogrammstunde samt Talkrunde nahm sich der Weltmeister ausreichend Zeit. „Er hat neue Freunde gewonnen“, freute sich Andreas Spieß später. Spieß hatte gemeinsam mit Michael Abel die Teilnahme am Tippspiel angezettelt und war damit hauptverantwortlich für die gestrige Veranstaltung.
„Wir sind stolz auf diesen Tag und dass wir gewonnen haben“, gab der Vorsitzende, Hubert Mörmel, kund. „Da ging's am Samstag im Sportlerheim rund. Jede Woche hat ja ein anderer getippt.“
Derweil erwies sich einer der Youngster aus der Jugend-Spielgemeinschaft schon als alter Fuchs. E-Jugendspieler Leon Pomnitz (11) zeigte sich erfahren. „Ich habe ja schon mal unter dem Uwe Bein trainiert. Er hat mich auch schon gesichtet. Dadurch habe ich beim VfB Stuttgart mittrainiert“, meinte eines der großen Talente.
Von Ralph Kraus. FZ 2.6.06

„Mit Euphorie bis ins Viertelfinale“
Weltmeister Uwe Bein im Gespräch


WÖLF (kr) Er war Weltmeister 1990 und gilt als eines der großen deutschen Fußball-Idole. Für Starallüren ist bei Uwe Bein (46) aber kein Platz. Beim Jugendtrainingstag in Wölf gab sich Bein gewohnt volksnah, nahm im Interview aber kein Blatt vor den Mund.

Frage: Noch eine Woche bis zur WM, doch die Nation ist in Sorge. Zu Recht?
Bein: Die Jungs müssen die Euphorie vom Confed-Cup letztes Jahr neu entfachen. Wenn das gelingt, dann bestehen Chancen aufs Viertelfinale, das wir vielleicht sogar auch gewinnen können. Dann ist aber Schluss.

Frage: Was läuft schief?
Bein: Es gibt da viele Dinge, die auch anderen ehemaligen Spielern aufstoßen. Ich will keine Namen nennen, aber einige deutsche Spieler haben bei der WM nichts zu suchen. Überhaupt nicht verstehen kann ich, warum ein Kevin Kuranyi zu Hause bleiben muss. Er war beim Confed-Cup überragend und hat sich im Jahr danach nichts zu Schulden kommen lassen. Oder das Beispiel Wörns, der eine überragende Saison in Dortmund gespielt hat, dann aber – angeblich aus Altersgründen – ausgebootet wird. Dafür ist jetzt ein Nowotny dabei. Das ist ein Witz.

Frage: Sie kennen Klinsmann aus Ihrer aktiven Zeit. Ist er der Strahlemann oder ein Querulant?
Bein: Ich habe jahrelang mit ihm in der Nationalelf gespielt, ihn aber nur selten gesehen. Er war immer ein Einzelgänger. Das ist er als Trainer jetzt auch.

Frage: Bleibt er über die WM hinaus Bundestrainer?
Bein: Wenn wir nicht ins Halbfinale kommen, dann sitzt er im Flieger nach Amerika.

Frage: Sie waren Manager bei Kickers Offenbach. Ist Management jetzt ihr Ding?
Bein: (lacht) Absolut nicht. Das war eine spontane Entscheidung, weil ich den Kickers helfen wollte. Aber dafür bin ich zu ruhig. Das ist nicht mein Metier. Ich ziehe die Arbeit am Platz vor.

Frage: Ist die Jugendarbeit in kleinen Vereinen auf dem richtigen Weg?
Bein: Es gibt genügend Talente. Für die Vereine ist es wichtig, dass Trainer installiert werden, die auch was rüberbringen. Aber auch die Jungs sind gefragt. Heute haben bei einigen Übungen von zehn Pärchen acht die Übung falsch gemacht. Eine Einheit sollte mit einem Schuss mit Innenrist abgeschlossen werden. Ein Spezi hat aber permanent Außenrist geschossen. Man muss eben auch wollen und das tun, was der Trainer sagt.